Frauengesundheit
Tanz der Hormone
Hormone steuern alle Abläufe im Körper. Sie bestimmen, ob wir Hunger, gute oder schlechte Laune haben, ob wir produktiv sind und sogar ob wir glänzende Haare und reine Haut haben. Im Laufe des Zyklus kann das Wechselspiel von Östrogen, Progesteron und einigen anderen Hormonen durcheinandergeraten, insbesondere kurz vor dem Einsetzen der Regelblutung. Manche Frauen bekommen starke Stimmungsschwankungen, sind gereizt oder gar depressiv. Andere haben Heißhungerattacken oder bekommen Kopf- und Rückenschmerzen.
Hausmittel wirken beruhigend und ausgleichend
Die meisten dieser frauentypischen Probleme bekommt man mit einfachen Hausmitteln schnell in den Griff: Arzneitee aus Melissenblättern oder Johanniskraut beruhigt die Nerven und wirkt ausgleichend. Entscheiden Sie sich für wirksame Arzneitees aus der Apotheke (z. B. von H&S). Nur Arzneitees garantieren einen ausreichenden Wirkstoffgehalt, auch wenn diese manchmal etwas teurer sind. Erschöpfungszuständen wirkt frischer Presssaft aus Haferkraut entgegen. Wer häufig gereizt und gestresst ist, nimmt naturreinen Presssaft aus der Baldrianwurzel. Die Wirkstoffe der Baldrianwurzel entspannen das Nervensystem (von Schoenenberger). Für die äußerliche Anwendung ist neuseeländisches mildes Manuka-Öl geeignet (von Neuseelandhaus, erhältlich im Reformhaus). Mildes Manuka-Öl ist ein äußerst kostbares und wirksames Teebaumöl aus den Blättern des Manuka-Strauchs. Die enthaltenen Sesquiterpene stabilisieren gespannte Nerven. Die sogenannten Sesquiterpenole wirken harmonisierend auf das gesamte Hormonsystem. Bei Bedarf tupfen Sie einige Tropfen des Manuka-Öls auf die Schläfen und massieren es sanft ein.
Schafgarbe lindert Menstruationsbeschwerden
Bei vielen Frauen geht die monatliche Menstruation mit mehr oder minder starken Beschwerden einher. Meist beginnt es mit einem deutlichen Ziehen im Unterleib, einige bekommen schlechte Laune oder fühlen sich schlapp und müde. Schafgarbe lindert solche Probleme. Schon die „Kräuterhexen“ des Mittelalters, die Hebammen, kannten und schätzten das unscheinbare Kraut mit den kleinen, weißen Blüten. Wirksam ist die Schafgarbe in Form eines Tees (z.B. von H&S, erhältlich in der Apotheke) oder als Presssaft. Hierbei ist wichtig, dass der Saft tagesfrisch aus dem frischen Kraut gepresst wird. Nur so enthält er alle wichtigen Wirkstoffe der Schafgarbe (erhältlich in Reformhaus und Apotheke von Schoenenberger).
Wenn der Unterleib zieht und schmerzt
Die Schafgarbe ist nicht das einzige Kraut gegen den unangenehmen, schwächenden Schmerz im Unterleib – das Frauenmantelkraut, auch Liebfrauenkraut oder Frauenhilf genannt, hat seinen Namen nicht umsonst. Es enthält wichtige Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl und vor allem das pflanzliche Hormon Progesteron. Es beruhigt das Nervensystem und wird daher bei Durchfallerkrankungen eingesetzt. Frauenmantelkraut wirkt darüberhinaus zusammenziehend, blutstillend und somit „mensregulierend“. Schmerzen während der Menstruationsphase werden gelindert. Am besten wird Frauenmanteltee bereits einige Tage vor Beginn der Blutung regelmäßig getrunken. Besonders heilsam ist das Frauenmantelkraut in Kombination mit Schafgarbe und beruhigender Melisse.
Blasenentzündung vorbeugen
Blasenentzündung kommt bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern. Denn bei Frauen ist die Harnröhre kürzer als bei Männern. Erreger können so leichter zur Blase gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Die Folgen sind Brennen, Jucken und Schmerzen beim Wasserlassen. Hat sich die Blase erst entzündet, müssen in der Regel Antibiotika eingesetzt werden, damit die Erkrankung vollständig ausheilen kann. Für Menschen, die zu Blasenentzündung neigen, ist Vorbeugung deshalb lohnenswert. Arzneitees aus Birkenblättern, Brennnesseln und Zinnkraut, auch Ackerschachtelhalm genannt, wirken entwässernd und sorgen somit für eine regelmäßige Durchspülung der Harnwege. Erreger können sich schlechter festsetzen und die Blase beleibt gesund.
Ist Cellulite Schicksal?
Oft stecken hinter starker Cellulite nicht nur eine genetische Veranlagung oder zu wenig Sport, sondern eine „Übersäuerung“ des Körpers. Dabei werden giftige „Säuren“, gelöst in Wasser im Gewebe abgelagert. Im grobmaschigen Gewebe an Oberschenkeln und Po sind die Ablagerungen dann als Orangenhaut sichtbar. Eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker, Fett und Alkohol überfordert Leber und Niere, Gifte können nicht vollständig ausgeschieden werden. Regelmäßige Entgiftung sorgt dafür, dass Säuren schneller ausgeleitet werden. Das tut dem Körper gut und hilft das Problem Cellulite dauerhaft zu lindern. Wer entgiften möchte, sollte möglichst viel Gemüse und Obst verzehren. Der Verzicht auf zuviel Fleisch, Alkohol und Zigaretten trägt maßgeblich zur Entgiftung bei. Unterstützend wirkt ein Cocktail aus Artischocken-, Löwenzahn- und Brennnessel-Presssaft. Am besten gemixt mit salzarmem Gemüsesaft (erhältlich im Reformhaus). Der Cocktail entwässert und regt durch die Bitterstoffe die Entgiftungsorgane zur Arbeit an. Die Säuren werden aus dem Gewebe gelöst und ausgeleitet. Die „Dellen“ werden deutlich flacher. Der Arzt und Heilpraktiker Peter Emmrich hat in seinem neuen Buch „Gesund und fit durch Heilpflanzensäfte“ verschiedene Kuren mit Heilpflanzensaft-Cocktails zusammengestellt, die die Entgiftung des Körpers unterstützen.
Buchtipp:
Peter Emmrich: Gesund und fit durch Heilpflanzen-Säfte. 14, 95 €,
Natura Viva Verlag, 2016. ISBN 978 3 935407 66 3
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